Dein Bauch gehört dir!
Die Zeiten, wo in Österreich jemand anders als du selbst über deiner Schwangerschaft entscheiden kann, sollten vorbei sein! Wir haben klare gesetzliche Regelungen zum Abbruch einer Schwangerschaft.
Doch jetzt, wo es eine Bürgerinitiative gegen den Spätabbruch, „die eugenische Indikation“, gibt, ist wieder Haltung gefordert. Wir Frauen auch die Männer müssen gegen jeglichen Versuch der Einschränkung der derzeitigen Möglichkeiten zum Abbruch einer Schwangerschaft aufstehen.
Denn hier geht es um eine Einschränkung der persönlichen Freiheit und Souveränität. Und letztlich geht es um das Einschränken der Freiheit der Gesellschaft.
Ich erinnere mich heute noch an die Kampagne deutscher und französischer Frauen, damals, als ich noch ein Mädchen war. „Ich habe abgetrieben“, bekannten Romy Schneider oder Alice Schwarzer oder Simone de Beauvoir oder Jeanne Moreau. Das Jahr muss ich recherchieren: 1971, ich war damals 10 Jahre alt. Sexualität oder Schwangerschaft kein Thema für mich. Doch die Atmosphäre damals hab ich schon mitbekommen. In der Kirche der Pfarrer hat damals jeden Sonntag von der Kanzel über die Fristenlösung heruntergewettert. Ich musste von meinen Eltern aus in die Kirche gehen und ich musste mir die unbarmherzigen, frauenfeindlichen Predigten in der Kirche anhören. Die zukünftige Frau, die bereits im Mädchen von damals steckte, fand das unerträglich. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich alle zählbaren Details der Kirche, die in meinem Blickfeld zu sehen waren, durchgezählt habe, die einzelnen Scheiben der Kirchenfenster, die Kerzen in den Leuchtern, um mich da auszuklinken.
Jetzt haben wir 2019 und ich frage mich, welche Kampagne wir heute brauchen.
Ich frage mich, warum Frauen in Österreich nicht selbst über sich und ihre Zukunft entscheiden können sollen. Hat man immer noch nicht verstanden, dass nur allgemeine Freiheit und Freiwilligkeit ein wirklich gutes Leben in der Gesellschaft garantieren können? Wer soll langfristig Nutzen daraus ziehen, wenn Frauen ihrer Freiheit beraubt werden? Wir sehen die Auswüchse der heutigen Tendenzen in anderen Kulturen, in denen Frauenfeindlichkeit gelebt wird, ganz deutlich. Frauenfeindlichkeit ist Menschenfeindlichkeit. Welche Menschen guten Willens können das wollen? Für Österreich und die gesamte Bevölkerung?
Frauen müssen frei und souverän leben und entscheiden können. Die Freiheit und Souveränität einer Frau ist untrennbar verbunden mit ihrer Entscheidungsgewalt über ihre Fortpflanzung.
Nichts hat mein Leben jemals so verändert, wie die drei Geburten meiner Kinder.
Ich wollte diese Kinder auf die Welt bringen und es waren – Gott sei Dank – gesunde Kinder.
Weil Kinder das pure Leben sind, bringen sie alles, was das Leben zu bieten hat, mit sich: größte Freude und manchmal auch tiefstes Leid. So ist das Leben eben. Doch alles gewollt. Alles in Freiheit gewählt. Und gut so.
So soll es bleiben können. Für meine Tochter, die Frauen meiner Söhne, für die Frauen in meinen Schwangerschaftsyogakursen, für ALLE Frauen.
Ich liebe den Anblick von Schwangeren. Sie sind in doppelter Hinsicht das pralle Leben. Und ich weiß derzeit bei jeder Frau, dass sie sich souverän und frei für ihre Schwangerschaft hat entscheiden können.
UND DAS SOLL SO BLEIBEN ! Wir werden auf unsere Freiheit beharren. Zu unserem Nutzen und zum Nutzen der ganzen Gesellschaft.
Dein Bauch gehört dir! , letzte Aktualisierung: .